Ceviche Dominicano von D’ Luis Parrillada
D’Luis Parrillada ist ein mittelpreisiges Restaurant, das am Strandboulevard in Santo Domingo gelegen ist. Die gute Lage und Nähe zur historischen Altstadt von Santo Domingo, der Zona Colonial, haben es zu einem der bekannteren Restaurants bei Touristen und Expats gemacht.
Das Restaurant spezialisiert sich auf Fischspeisen und Gerichten mit Meeresfrüchten. Bei der Lage ist das auch kaum verwunderlich. Denn auf der Terrasse bietet sich ein Blick auf die Karibische See. Da liegt der Gedanke nicht fern, dass sich D’Luis Parrillada um ebenjene Speisen für seine Gäste bemüht.
Möglicherweise fällt die etwas ungewöhnliche Schreibweise des Restaurants auf und kommt etwas Spanisch vor. D plus Apostroph ist eine merkwürdige Schreibweise, die ich bisher in keinem anderen Land mit spanischer Landessprache lesen durfte. In diesem Fall bedeutet D’Luis Parrillada, dass es der Grill von Luis (La parillada de Luis) ist. Die Dominikaner haben ein Riesentalent darin, die Spanische Sprache auf ihre Weise zu interpretieren und zu verunstalten.

Aber das ist ein anderes Thema. Es ging in diesem Artikel ja eigentlich um Ceviche aus der Dominikanischen Republik. Und hier landete die Version von D’Luis Parrillada ungefähr im unteren Mittelfeld der erfüllten Erwartungen und im Vergleich zu all den zuvor probierten Mengen.
Wieso? Weil diese dominikanische Version des Ceviche eigentlich gar nichts mit der eigentlichen Speise mehr gemein hatte:

In den vorigen Kapiteln habe ich stets gejammert, dass mir das angebotene Ceviche aus der Dominikanischen Republik als Quasi-Suppe viel zu flüssig serviert wurde. Diesmal jammere ich aus dem entgegengesetzten Grunde.
Dieses Ceviche wurde auf Salatblättern serviert und war daher sehr trocken.Im Vergleich zu all den anderen Versionen kam es ohne die Leche de Tigre aus. Das ist ebenjene Flüssigkeit, in die Ceviche mariniert und serviert wird. Farblich kann die Flüssigkeit durch die Beigabe von Chili und anderen Gewürzen dann schon mal variieren und wirkt sich dann auch optisch und ästhetisch auf die wahrgenommene Qualität des Ceviches aus.
Diese Version hier hatte aber außer den hellgrünen Salatblättern allerdings farblich nahezu gar nichts zu bieten und kam beinahe ohne Beilagen daher. Wer sich an die vorigen Fotos aus den anderen Kapiteln erinnert, der würde nun Zwiebeln, eine Süßkartoffel, knusprige Chifles, geröstete Maiskörner oder Kräuter und Gewürze vermuten.

Hier muss ich jedoch leider eine Fehlanzeige vermelden. Auch geschmacklich war es nur Fisch. Aber ohne irgendeine gewisse Note und einen bemerkenswerten Schärfegrad. Eine Speise versagt immer dann, wenn der Gast sie mit den Gewürzspendern auf dem Tisch nachjustieren muss. In diesem Fall blieb mir allerdings nichts anderes übrig, um der Speise ein wenig Pep zu verleihen.
Eigentlich konnte ich dieses Dominikanische Ceviche gar nicht als Ceviche klassifizieren, weil es nahezu keine Elemente des klassischen Ceviche aus Peru mitbringt. Aber eine Interpretation kann nicht als Fehler bezeichnet werden, nur weil sie anders als das Original ist.
So wollte ich diesen Artikel allerdings nicht beenden und es zumindest noch ein letztes Mal versuchen. Wie schaut also das dominikanische Ceviche in einer gehobenen Variante aus?
2 thoughts on “Wie schmeckt Ceviche in der Dominikanischen Republik?”