Ceviche ist ein allseits bekanntes Gericht aus Peru. Besonders beliebt ist es für seinen säuerlich frischen Geschmack und die pikanten Gewürze. Das peruanische Nationalgericht Ceviche ist ein echter Exportschlager geworden und hat es in verschiedene Küchen in der ganzen Welt geschafft. Auch die Dominikanische Republik bietet ihre eigenen Variationen von Ceviche an. Lohnt es sich, das Dominikanische Ceviche zu probieren und der Version aus der Dominikanischen Republik mal eine Chance zu geben? Wie schmeckt Ceviche in der Dominikanischen Republik?
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Ceviche ist ein traditionell peruanisches Gericht
Immer wenn ich nach meiner Lieblingsspeise gefragt werde, komme ich leicht ins Grübeln. Als ausgewiesener Food Connoisseur und allseits bekannter Schlemmerer mit dem Hang zur Völlerei übersteigt mein kulinarischer Erfahrungsschatz und mein Repertoire an international verzehrten Speisen schon von der schieren Anzahl her betrachtet so mancherlei gastronomische Vorstellungskraft.
Es gibt sehr viel, was ich mag und nahezu gar nichts, was ich nicht mag. Oma sagte immer vor Stolz strahlend, ich sei ein guter Esser. Sofern ich mich aber wirklich zwischen irgendwelchen Gerichten entscheiden müsste, dann würde ich eher ein simples Gericht nennen, das…
- äußerst frisch zubereitet wird
- den Hang zu pikanten Elementen besitzt
- gesunde Elemente beinhaltet
- und gleichzeitig angenehm sättigt
Meine Wahl würde auf Ceviche fallen. Ein peruanisches Traditionsgericht aus den Küstenregionen des Andenstaates in Südamerika.

Ich hatte das Privileg, ein Jahr in der peruanischen Hauptstadt Lima wohnen zu dürfen und so manche gastronomische Meisterleistung verzehren zu können. Meist wurde mir allerdings beim raschen Überfliegen des Menüs bewusst, dass meine Wahl bereits feststand bevor ich das Restaurant betreten hatte. Wer einmal ein original zubereitetes Ceviche in Peru probieren durfte, der wird meine Worte nachvollziehen können.
Am besten speist sich Ceviche jedoch nicht alleine. In Gemeinschaft lässt sich der marinierte Fischhappen besser genießen. Glücklicherweise gab es gleich mehrere nette Menschen in meiner Zeit in Peru, die gerne mit mir diese Mahlzeit teilten.
Ceviche aus aller Welt
Nun ist es wie bei den meisten Traditionen so, dass Rezepte und kulinarische Zubereitungen über Generationen weitergegeben werden, sich evolutionär weiterentwickeln und geographisch ausbreiten. Ohne echte Möglichkeit mit Patentierungsprozessen ist dann irgendwann gar mehr so klar, wer nun den allerersten Leckerbissen einer Speise vor allen anderen zubereitet oder gekocht hat. Derweil über hunderte Jahre hinweg bereits zwischen Chile und Peru erbittert um den Pionieranspruch von Ceviche gerungen wird, hat sich dieses Gericht tatsächlich global ausgebreitet und wurde von vielen anderen gastronomischen Küchen aufgenommen und adaptiert.
Von Mexico über die Philippinen und Hawaii bis hin zur Karibik ist es nun möglich, Ceviche in ähnlichen Variationen und mit nationaltypischen Einflüssen zu genießen. Vielleicht unter einem anderen Namen, mit verschiedenen Beilagen oder aus anderen Grundlagen gefertigt. Das Prinzip, rohe Fische oder Meeresfrüchte in verschiedenen Gewürzen mit Limettensaft zu marinierten, ist seit vielen Jahren ein echter Trend und kultureller Exportschlager geworden.
Auch ich habe vor einigen Jahren mal einen Artikel (auf Englisch) geschrieben, nachdem ich zur peruanischen Gegenprobe mal die Versionen aus Ecuador und Chile probiert habe. Als ergänzende Literatur empfehle ich daher den folgenden Artikel:
Yummy Ceviche: Chilean, Ecuadorian or Peruvian style?
The South American cuisine has many things to offer for hungry stomachs, but the most tasty South American fish-dish is Ceviche. It has also regionally different names like Cebiche or Seviche. Although they wrote Ceviche with an S, it reads like a love letter to their own food. I had the luck to try so far the…
Die außerperuanischen Erfahrungen mit dem bekanntesten Nationalgericht verliefen selten zufriedenstellend. Zu hoch waren die Erwartungen, dass Ceviche überall ähnlich gut wie in den Restaurants in Peru schmeckt. Zu groß dann die Enttäuschung, als die Ecuadorianer mir eine Art Ceviche-Suppe serviert hatten oder die Mexikaner tatsächlich die unverschämte Dreistigkeit besaßen, Ceviche in einen Taco zu stopfen.
Ich habe mir daher rein aus Stolz und zum Schutz meines sensiblen Gaumens vorgenommen, außerhalb Perus kein Ceviche mehr zu probieren. Oder würdest Du eine US-Pizza mit trockener Salami und verbranntem Käserand einer originalen italienischen Meisterpizza aus dem Ofen vorziehen?

Sich von Ceviche nun gänzlich zu isolieren sorgte allerdings für geschmackliche Tristesse. Zwar ist der Gaumen vor schwachen Plagiaten aus aller Welt gut geschützt, die Sehnsucht nach dem leckeren Gericht flammte stets latent in mir. Und früher oder später musste schließlich jene kulinarische Sehnsucht irgendwann gestillt werden.
Nun hat Ceviche es tatsächlich auch bis in die Dominikanische Republik geschafft. Wann immer ich hier auf dieser chaotischen Insel in einer Speisekarte ‘Ceviche Dominicano’ laß, schossen mir sowohl Gedanken in den Kopf als auch lüsterne Stimuli in die Geschmacksknospen meiner Zunge. Der Mundraum begann, wäßrig zu werden und unmittelbar lechzend jenes Gericht zu bestellen fordern.
Also konnte ich nun doch nicht widerstehen und habe dem Dominikanischen Ceviche mal eine Chance gegeben. Oder zwei, oder drei. Jedenfalls mehrfach um ganz sicher zu gehen und jedes Mal mit unterschiedlichen Resultaten. Meinen Erfahrungsbericht mit Ceviche aus der Dominikanischen Republik möchte ich gerne teilen.
Auf den nächsten Seiten beschreibe ich mit einigen Fotos und Texten, was ich in den Dominikansichen Restaurants so alles erleben durfte, als mir Ceviche serviert wurde. Um peu á peu eine Kostprobe zu erhaschen, empfehle ich einen Klick auf die nächste Seite.